Starke Banken, aber nicht ohne Risiken: das EZB-Ranking
Banken und Bankprodukte
Verfasst von MoneyController am 21.12.2023
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Ein Ranking der EZB bietet interessante Einblicke in die Stärken und Schwächen der Banken in Europa.
Welches sind die stabilsten Banken in der EU? Die Europäische Zentralbank (EZB) hat dazu eine Rangliste erstellt. Gemessen an den Kapitalanforderungen der " Pillar 2 Requirement " (der andere Parameter ist der Leverage) sind die folgenden zehn Banken am stabilsten: Credito Emiliano Holding, SFIL, Kutxabank, Bankinter, Banca Mediolanum, DekaBank Deutsche Girozentrale, HASPA Finanzholding, Intesa Sanpaolo, Investeringsmaatschappij Argenta NV, Nordea Bank Abp.
Das von der EZB erstellte Ranking zur Bankenstabilität beschreibt im Wesentlichen eine insgesamt solide Situation. Dennoch gibt es einige Risiken. So hält es die EZB für notwendig, dass 20 Banken ihr Eigenkapital für notleidende Kredite (Non Performing Loans - NPL), also für gefährdete Kredite, erhöhen. Der Grund dafür ist, dass sich die Kreditsituation aufgrund (a) der konjunkturellen Abschwächung in Europa und (b) der Auswirkungen des hohen Zinsniveaus verschlechtern dürfte.
Neben dem Kreditrisiko hat die EZB auf ein weiteres Risiko hingewiesen, dem die europäischen Banken bzw. die Gläubiger der europäischen Banken ausgesetzt sind: das Klimarisiko. Es geht darum, dass - wie die EZB betont - "Banken in hohem Maße gegenüber Unternehmen und Haushalten mit hohen Emissionen exponiert sind, wobei zukünftige Klimarisiken unterschätzt und unterversichert werden".
Wie Ingo Nathusius von der ARD schreibt, unterschätzen die europäischen Banken nicht nur das Klimarisiko, sondern haben mindestens zwei weitere Schwachstellen: Die erste betrifft die Managementkapazitäten, die oft nicht in der Lage sind, mit plötzlichen Schocks umzugehen, und die zweite betrifft die Sicherheit der IT-Systeme.
Siehe auch
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