US-Inflation sinkt und beflügelt Aktienmärkte weltweit
Finanzmärkte / Wirtschaft
Verfasst von MoneyController am 15.11.2023
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Die US-Inflation blieb im Oktober hinter den Erwartungen zurück, was in der Hoffnung auf eine wahrscheinlicher werdende Zinssenkung (Siehe auch Was sind Zinssätze?) weltweit zu einem allgemeinen Anstieg der Aktienmärkte führte.
Die US-Inflationsdaten fanden erneut ein breites Echo. Die Daten zeigten eine Verlangsamung der Inflation: Auf Monatsbasis stieg die Inflation nicht, auf Jahresbasis sank sie von 3,7 % im September auf 3,2 % im Oktober und übertraf damit sogar die Erwartungen (3,3 %). Auf Zwölfmonatssicht liegt die Inflation bei 4% und damit leicht unter dem Niveau des Vormonats (4,1%).
Die Kerninflation, d.h. die Inflation ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise, die die volatilsten Bestandteile des Warenkorbs darstellen, ist im Oktober gegenüber dem Vormonat ebenfalls gesunken: +0,2% gegenüber +0,3% im September (letzterer Wert entsprach übrigens den Erwartungen).
Die Auswirkungen dieser Daten waren an den meisten Börsen der Welt zu spüren. Allen voran die US-Börse: Der S&P 500 stieg gestern um 1,91%, der Dow Jones um 1,43% und der Nasdaq um 2,37%. Auch Europa wurde von den US-Inflationsdaten beflügelt: Der Stoxx600 stieg um 1,3%, der DAX um 1,76%, der CAC 40 und der FTSI Mib um 1,4%, der Ibex um +1,72%; selbst der britische FTSE 100 Index, der zur Tagesmitte noch im Minus lag, konnte sich erholen und schloss praktisch pari (+0,2%).
Die Aktienmärkte in Asien legten noch stärker zu: In Japan stieg der Nikkei um 2,52%, während die Börse in Hongkong um 3,78% zulegte. Die Börsen in Shenzhen und Shanghai zeigten sich mit einem Plus von 0,59% bzw. 0,55% verhaltener, aber dennoch positiv. Der Korea Composite Stock Price Index in Seoul stieg um 2,2%. Auch die australische Börse schloss mit einem Plus von 1,52% positiv. Das geplante Treffen zwischen Xi Jinping und Joe Biden spielte jedoch ebenso eine wichtige Rolle für die Dynamik der asiatischen Märkte wie einige besser als erwartet ausgefallene Daten zur chinesischen Wirtschaft.
Obwohl es an Risiken für eine Rückkehr der Inflation nicht mangelt (man denke nur an den Krieg im Nahen Osten, der die Ölpreise noch viel höher hätte treiben können), scheinen die Marktteilnehmer nun zunehmend zuversichtlich zu sein, dass die Geldpolitik im Laufe des Jahres 2024 gelockert wird. Dies zeigt beispielsweise das FedWatch Tool der Cme Group, das in seinen Prognosen die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der Fed bereits im März 2024 von 10,5 Prozent auf 27 Prozent ansteigen sieht.
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