Kommen die Dividendenaktien zurück?
Finanzprodukte
Verfasst von MoneyController am 13.09.2021
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Die Aktien, die Dividenden ausschütten, sind beliebt, weil sie den Anlegern sofortige Erträge bringen. Im Jahr 2020 hatten sie jedoch einige Schwierigkeiten, mit den turbulenten Marktbewegungen Schritt zu halten. Eine Analyse von Yoichiro Kai, Portfoliomanager des globalen Dividendenstrategie-Fonds von T. Rowe Price, liefert einige nützliche Hinweise für potenzielle Investoren in Dividendenaktien. Diese Hinweise wurden auch in einem Artikel von Martin Hock aufgegriffen, der in der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) erschienen ist.
Im Jahr 2020 musste etwa ein Drittel der Unternehmen im MSCI World Index, die Dividenden ausschütten, diese kürzen. Darüber hinaus haben die nicht-dividendenzahlenden Aktien im S&P 500 um 40 % an Wert gewonnen, während der Wert der Dividendenaktien nur um 15 % gestiegen ist. Im Jahr 2020 schnitten dividendenstarke Wachstumstitel jedoch noch schlechter ab: Ein Ergebnis wie dieses war seit 2009, als die Auswirkungen der Finanzkrise noch an den Märkten nagten, nicht mehr zu beobachten.
Anfang 2021 weitete sich der Optimismus der Märkte auf dividendenstarke Substanztitel aus. Aber warum hat der allgemeine Index dieser Aktien nicht zu den anderen aufgeholt? Der Hauptgrund dafür sei - wie Kai von T. Rowe Price betont -, dass in dieser Haussephase einer der wichtigsten Akteure des Sektors nicht vertreten war: die Aktien mit hohem Dividendenwachstum. Um eine Vorstellung von deren Gewicht zu geben - wie auch in der FAZ zu lesen ist -, darunter sind Microsoft, Johnson&Johnson und United Health, die allein 10 % des Index der Dividendenwerte ausmachen.
Kai ist der Meinung, dass es ein guter Zeitpunkt sei, in Dividendenwerte zu investieren. Er glaubt, dass sie von der wirtschaftlichen Erholung und dem Konjunkturpaket profitieren könnten. Er bevorzugt insbesondere Unternehmen, die in den Bereichen Infrastruktur, Konsumgüter und Unterhaltung tätig sind, vor allem solche mit guten Bilanzen und einem effizienten Management.
Kai liefert auch einen nützlichen Kompass zur Orientierung bei Dividendenanlagen. Auf der einen Seite gibt es Unternehmen, die als so genannte "Anleihenersatz" fungieren, also kontinuierliche Dividendenzahler, wie Infrastruktur- und Telekommunikationsunternehmen. Diese profitieren, wenn die Zinsen niedrig sind, und leiden umgekehrt, wenn sie steigen. Auf der anderen Seite gibt es die "zyklischen Dividendenzahler", d.h. Dividendenzahler, die ihre Ausschüttungsquote in Aufschwungphasen der Konunkturzyklen erhöhen. Je nachdem, ob es sich um einen schwachen oder starken Konjunkturzyklus handelt, ist es sinnvoll, sein Portfolio entsprechend zugunsten von kontinuierlichen oder zyklischen Dividendenzahlern auszurichten.