SPACs - besser vermeiden?
Finanzprodukte
Verfasst von MoneyController am 08.05.2021
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Das Investieren in SPACs (Special-Purpose Acquisition Company) scheint immer beliebter zu werden, auch bei Kleinanlegern. Auch wenn die großen Gewinnchancen, die sich in einigen Fällen daraus ergeben, nicht geleugnet werden, so hat Fondsprofessionell auf seinem Online-Portal die Meinung von zwei Anlageexperten veröffentlicht, die Kleinanleger vor dieser Art von Investitionen warnen.
In SPACs zu investieren bedeutet in der Tat, in Unternehmen zu investieren, die praktisch noch gar nicht existieren. Für einige mag dies wie eine großartige Gelegenheit klingen. Als einer der Ersten das Potenzial eines noch nicht entwickelten Unternehmens zu verstehen, kann einem nicht nur die Genugtuung geben, etwas im Voraus verstanden zu haben: Es kann auch den eigenen Gewinnvervielfachen. Ja, aber der Fall der SPACs ist, sofern möglich, noch gewagter. Es geht darum, Finanzmittel für die Akquisition kleiner Unternehmen bereitzustellen, mit der Aussicht, ihr Profil zu verändern. Welche Firmen? Oft weiß man dies nicht einmal. Der Zweck von SPACs besteht genau darin, eine ausreichende Menge an Kapital aufzubringen und erst dann ein Unternehmen zu kaufen und weiterzuentwickeln.
Nun, wie Stephan Albrech, Vorstand der Albrech&Cie Vermögensverwaltung AG, betont, wenn Investoren schon bei normalen Börsengängen von Unternehmen (IPOs) eine gewisse Vorsicht walten lassen müssen, gilt dies umso mehr für SPACs. Der Punkt sei, wie Albrech argumentiert, dass man sich nicht auf die Güte eines Unternehmens verlassen könne (das noch nicht da ist oder gefunden werden muss oder das erst in den Kinderschuhen steckt). Die einzige Garantie für den Erfolg beim Start sei die Kompetenz der Personen, die die Finanzierung zusammenstellen.
Der Portfoliomanager für globale Aktien bei Bantleon, Oliver Scharping, rät ebenso, vorsichtig zu sein. Zwar sei es wahr, dass die richtige Investition große Gewinne bringen könne. Es sei aber auch wahr, dass das Risiko des Scheiterns im Fall von SPACs sehr hoch sei und dass Transaktionen, wenn sich die SPACs dem Ende ihrer Laufzeit nähern, oft um jeden Preis - und damit zu ihrem Nachteil – abgeschlossen würden.
Am Ende des Artikels meldete sich Stephan Albrech noch einmal zu Wort. Der Vermögensverwalter argumentiert, dass eine Investition in mehrere SPACs auch keine Garantie für eine Diversifizierung darstelle. Vielmehr schlägt Albrech den Anlegern vor, sich auf maßgenaue Indizes (etwa über ETFs) zu konzentrieren, insbesondere auf jene thematischen Sektoren, von denen erwartet wird, dass sie in Zukunft honoriert würden (wie zum Beispiel natürlich solche, die mit Digitalisierung verbunden sind). Ohne zu vergessen, auch diese Wertpapiergruppen durch zusätzliche Investitionen zu diversifizieren.