Wo stehen wir beim Thema Wasserstoff?

Green economy - green bond

Verfasst von MoneyController am 24.02.2022

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Wie man weiß, könnte die Verwendung von Wasserstoff als Kraftstoff wirklich viele Probleme lösen, sowohl im Hinblick auf die Energieversorgung als auch auf den Klima- und Umweltschutz. In der ARD-Börse zieht Dorothee Holz eine Bilanz.

Wasserstoff, zwischen Begeisterung und Marktblasen

Vor etwa zwanzig Jahren begann für Wasserstoff eine kurze, aber glänzende Zeit aus der Sicht der Investitionen. Es schien, als sei der Ersatz fossiler Brennstoffe endlich möglich, und viele Investoren beschlossen, auf die Forschung und Entwicklung von Wasserstoff zu setzen. Diese Zeit endete mit dem Platzen einer kleinen Finanzblase im Zusammenhang mit Wasserstoff: Nicht nur die voraussichtlichen Kosten einer möglichen Energiewende schienen sehr hoch zu sein, sondern es fehlten auch die geeigneten Technologien, um eine breite Nutzung zu ermöglichen.

Im Jahr 2020 scheint sich die Situation fast genauso abgespielt zu haben: Begeisterung über die mögliche Nutzung von Wasserstoff, Investitionswachstum, schlechte Marktkorrektur am Ende. Aber wo stehen wir heute, wenn es um Wasserstoff geht?

Die aktuellen Kosten von Wasserstoff und eine Strategie zur Förderung von Wasserstoff

Die Automobilindustrie scheint sich nun endgültig für die Elektrizität entschieden zu haben und lässt die Verwendung von Wasserstoff beiseite, der als zu teuer für die Speicherung gilt. Die Möglichkeit, Wasserstoffturbinen in der Industrie oder für den Transport über sehr lange Strecken einzusetzen, bleibt jedoch offen. Theoretisch ist die Verwendung von Wasserstoff bereits möglich, aber das Kostenproblem muss noch gelöst werden. Holz schreibt, dass 'grüner' Stahl, der mit Wasserstoff hergestellt wird, Studien zufolge bis zu 70 Prozent mehr kosten kann als herkömmlicher Stahl.

Um zu versuchen, diese Kosten zu senken und die Nutzung von Wasserstoff zugänglicher zu machen, hat die deutsche Regierung beispielsweise die Nationale Wasserstoffstrategie ins Leben gerufen, einen 9 Milliarden Euro schweren Plan für den Zeitraum bis 2030. In Deutschland mangelt es nicht an wichtigen privaten Initiativen, wie den Projekten von Thyssenkrupp, Siemens Energy und Linde. In Wirklichkeit ist dies, wie Holz schreibt, keineswegs ein deutsches Vorrecht: Es gibt mindestens 100 weitere nationale Wasserstoffstrategien auf der ganzen Welt.

Technologie und erneuerbare Ressourcen als echter europäischer Wertzuwachs

Karsten Pinkwart, Wasserstoffexperte an der Fachhochschule Karlsruhe, spricht von Deutschland als einem Land der Maschinenbauer und Ingenieure und betont, wie wichtig es ist, die Maßnahmen zur Förderung der Wasserstofftechnologien zu beschleunigen. Pinkwarts Rede kann auch auf das übrige Europa verallgemeinert werden. Der Alte Kontinent ist in der Tat eine hochentwickelte verarbeitende Wirtschaft, die in hohem Maße auf Rohstoff- und Energielieferungen aus anderen Ländern angewiesen ist. Unter diesem Gesichtspunkt hat der Krieg zwischen Russland und der Ukraine deutlich gemacht, dass sich Europa in einer heiklen Lage befindet.

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