Deutschland ist ab September auch auf dem Markt für „grüne“ Anleihen
Green economy - green bond
Verfasst von MoneyController am 24.08.2020
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Ab September können auch in Deutschland „grüne“ Bundesanleihen gekauft werden. In diesem Segment präsentiert sich die Bundesrepublik spät im Vergleich zu anderen Staaten, die seit mehreren Jahren den Investoren Anleihen anbieten, die Projekte mit positiven Auswirkungen auf Klima und Umwelt finanzieren. Der Eintritt Deutschlands in diesen Markt könnte eine starke Zunahme des Handels mit diesen Wertpapieren bedeuten. Derzeit ist der Anteil der „green“ Bonds am gesamten in Euro notierten Anleihemarkt eher bescheiden: 2,2%, das entspricht rund 280 Milliarden Euro. Wie Bantleons Anleihemanager Marcio da Costa der Zeitung „Die Welt“ sagte, wächst der Markt jedoch rasant: 2020 sollte er einen Sprung um 75% machen. In diese Berechnung geht auch die erste deutsche grüne Anleihe ein, die im September mit einer Laufzeit von zehn Jahren begeben wird und maximal 12 Milliarden Euro einbringen soll. Derzeit wird eine eher niedrige Rendite zwischen 0,02 und 0,03% erwartet. Die fragliche Anleihe weist jedoch ein besonderes Merkmal auf, nämlich dass sie unter bestimmten Bedingungen gegen eine traditionelle Anleihe eingetauscht werden kann. Dies könnte viele Kleinanleger dazu bringen, ihre Anlagestrategie zu ändern und rentablere Anleihen zu bevorzugen. Schade, wenn man bedenkt, dass die Nachfrage nach umweltfreundlichen Anlagen auch in Deutschland wächst und viele Investmentfonds und Pensionskassen nach nachhaltigen langfristigen Anlagen suchen. Vielleicht hätte es gereicht, eine breitere Produktpalette anzubieten, zum Beispiel eine Anleihe mit einer Laufzeit von 30 Jahren. Wir stehen aber erst am Anfang und die Bundesregierung hat noch genügend Zeit, um ihr Angebot zu verfeinern.