Mit supranationalen Anleihen das Portfolio diversifizieren
Staatsanleihen und Zinsen
Verfasst von MoneyController am 29.11.2023
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Das wachsende Interesse an Staatsanleihen geht einher mit dem Bedürfnis der Anleger, diese Anlageklasse zu diversifizieren: In diesem Zusammenhang prüfen einige Experten mit Interesse die Möglichkeit, eine Komponente supranationaler Anleihen in die Portfolios aufzunehmen.
Um den Anteil von Staatsanleihen in einem Portfolio zu diversifizieren, muss man nicht unbedingt auf eine andere Anlageklasse ausweichen. Darüber schreibt Vittoria Puledda in "Affari&Finanza" ("La Repubblica"). Puledda weist darauf hin, dass man Staatsanleihen auch mit Anleihen supranationaler Institutionen wie der Europäischen Investitionsbank (EIB), der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), der Weltbank und der Europäischen Union kombinieren kann.
Wie Giuseppe Patara, Portfoliomanager bei Pictet Wealth Management, erklärt (Puledda berichtet in seinem Artikel), bietet diese Anlageform im Vergleich zu den Anleihen der EU-Länder eine durchschnittliche Rendite. Bei grünen Anleihen, so Patara weiter, ist die Rendite aufgrund der geringeren Liquidität des Finanzinstruments etwas höher.
Puledda stellt in seinem Artikel eine nützliche Tabelle zum Vergleich der Preise, Renditen und Laufzeiten der betreffenden Anleiheprodukte zur Verfügung. Die günstigste Anleihe (87,57) ist heute die der EBRD mit einer Laufzeit bis zum 24. April 2028 und einer Bruttorendite von 3,07%. Die Anleihe der EIB hingegen bietet die höchste Rendite, nämlich 3,25% brutto bis zur Fälligkeit am 15. Oktober 2025, wird aber über pari gehandelt (102,24).
Um die Vor- und Nachteile dieser Produkte zu beleuchten, zitiert Puledda in seinem Artikel die Meinungen zweier Experten: Mauro Valle, Head of Fixed Income bei Generali Investments Partners, und Dario Angelino, Leiter der Anlageberatung bei Symphonia Sgr. Aus den Aussagen der beiden Manager geht hervor, dass diese Produkte eine höhere Sicherheit bieten als die Anleihen einzelner Staaten, da die Garantie für die Anleihen von mehreren Staaten übernommen wird; auf der anderen Seite bedeutet dies aber auch niedrigere Renditen und eine geringere Liquidität, was zu Kursschwankungen auf dem Sekundärmarkt führt (auch weil, wie Angelino betont, in Europa keine echte Fiskalunion besteht).
Siehe auch
Was sind Anleihen und wie funktionieren sie?
Green Bond: EU bekämpft Greenwashing mit grünem Anleihenlabel