Der Devisenmarkt wird allgemein als Forex (Foreign Exchange Market) bezeichnet. Obwohl er als Markt bezeichnet wird, hat er weder einen physischen noch einen virtuellen Ort: Er ist vielmehr der größte unregulierte Markt, der so genannte OTC-Markt (Over The Counter). Es ist ein Markt, auf dem ein ständiger Austausch zwischen verschiedenen Währungen stattfindet. Der Devisenmarkt ist an fünf Tagen in der Woche und 24 Stunden am Tag aktiv. Dank des Internets und der Online-Broker ist der - wenn auch riskante - Zugang zum Forex-Markt viel einfacher geworden, da Online-Broker und Handelsplattformen weit verbreitet sind. Nach Meinung vieler Experten und verschiedener Aufsichtsbehörden handelt es sich um einen Markt, der aufgrund seiner Risiken und Komplexität den Profis überlassen werden sollte.
Beim Devisenhandel wird mit Währungspaaren gehandelt, wobei das erste Paar als "Basis" und das zweite als "Kurs" bezeichnet wird. Ziel der Anleger ist es, von den Veränderungen der Wechselkurse zu profitieren (der Wert der Kurswährung entspricht dem Einheitswert der Basiswährung). Wechselkurse schwanken ständig und werden von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst: von der Geldpolitik bis zur Wirtschaft, von der Inflation bis zu internationalen politischen Risiken und so weiter. Währungen werden in der Regel mit drei Buchstaben bezeichnet. Beispiele: US-Dollar (USD), Euro (EUR), Britisches Pfund (GBP), Japanischer Yen (JPY), Yuan (CNY), Schweizer Franken (CHF) usw.
Wer in Forex, den globalen Devisenmarkt, investiert, hofft, wie bereits erwähnt, Geld zu verdienen, indem er die Wechselkursschwankungen zwischen verschiedenen Währungspaaren ausnutzt. Der Gewinn - der von der richtigen Vorhersage der Wertentwicklung der Währungspaare abhängt - ergibt sich aus der Differenz zwischen An- und Verkaufskurs der Währungen.
Neben der bereits erwähnten Volatilität der Wechselkurse ist einer der Aspekte, die den Forex-Handel sehr riskant machen, der Einsatz von Leverage, der es ermöglicht, mit einer relativ kleinen Investition eine große Position zu erreichen. Die Hebelwirkung erhöht die potenziellen Gewinne und Verluste. Die andere auf dem Markt besonders beliebte Anlagestrategie ist der Devisenhandel. Zu den gängigsten Formen gehören der Tageshandel (Daytrading), der langfristige Handel (Positionstrading), der algorithmische Handel und der Handel in Verbindung mit Wirtschaftsnachrichten.
Zurück zum Einsatz von Leverage auf dem Devisenmarkt: Leverage bedeutet im Finanzjargon, dass man eine größere Anlageposition halten kann, als Kapital zur Verfügung steht. Beispiel: Wenn man einen Hebel von 200:1 einsetzt, kann man mit einer Investition von 1.000 Euro so handeln, als hätte man eine Anlageposition von 200.000 Euro. Entspricht die Kursentwicklung der Prognose des Anlegers, so entspricht dies dem Gewinn, den er erzielt hätte, wenn er 200.000 Euro und nicht 1.000 Euro investiert hätte. Stellt sich heraus, dass die Vorhersage falsch war, entspricht der Verlust dem, der entstanden wäre, wenn statt 1.000 Euro 200.000 Euro investiert worden wären. Das Risiko ist offensichtlich: Die Verluste können das vorhandene Kapital bei weitem übersteigen.
Aus dem bisher Gesagten wird deutlich, dass der Devisenmarkt riskant ist. Berühmt geworden ist in diesem Zusammenhang eine Studie der französischen Finanzaufsichtsbehörde AMF (Autorité des marchés financiers), nach der fast 90 Prozent der Anleger mit CFDs (Contracts for Difference) und Forex Geld verloren haben. Die US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) weist auf ihrer Webseite zum Thema Finanzbildung nicht nur auf diese und andere mit dem Forex-Handel verbundenen Risiken hin, sondern rät Sparern und Kleinanlegern ausdrücklich, sich vor einer Forex-Investition von einem Finanzberater beraten zu lassen. Zu den von der SEC genannten Risiken gehören auch Betrug (in dieser Hinsicht ist es sehr wichtig, zugelassene und geprüfte Broker zu verwenden) und versteckte Kosten seitens einiger Händler.
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